Welche Rolle Kitas in der SARS-CoV-2 Pandemie spielten, wurde in Hessen erstmals im Sommer 2020 in der SAFE KiDS-Studie I in 50 repräsentativ ausgewählten Kitas untersucht. Kinder, Erzieherinnen und Erzieher konnten sich wöchentlich freiwillig selbst testen bzw. wurden durch ihre Eltern auf eine SARS-CoV-2-Infektion getestet. Damals wurde über die Studiendauer von zwölf Wochen bei keinem Kind und lediglich bei zwei Erzieherinnen bzw. Erziehern das Virus nachgewiesen. Die Ergebnisse sprechen dafür, dass die hessischen Kitas bei niedrigen Infektionszahlen in der Gesamtbevölkerung im Sommer 2020 kein relevanter Ort der Verbreitung des Virus waren. Dieser erste Teil der Studie war jedoch ausdrücklich nicht ohne Weiteres auf ein Umfeld mit deutlich mehr Infektionen in der Bevölkerung übertragbar. Deshalb hat das Institut für Medizinische Virologie des Universitätsklinikums Frankfurt im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration eine zweite Studienphase für weitere vier Wochen in einem Umfeld mit höherer Inzidenz durchgeführt. Bei der SAFE KiDS II-Studie wurde vom 18. Januar bis zum 11. Februar 2021 wieder wöchentlich mit jeweils zwei Abstrichen pro Studienteilnehmer/-in getestet. Es waren 47 hessische Kitas mit insgesamt 557 Kindern sowie 334 Erzieherinnen und Erziehern in die Studie einbezogen. Die Auswertung der PCR-Testung von 5.019 Abstrichen und die unabhängige Überprüfung durch die lokalen Gesundheitsämter ergab, dass bei drei Kindern während der Studienzeit eine Infektion vorlag. Bei vier weiteren Kindern und einer Erzieherin sprechen die Befunde für bereits zurückliegende Infektionen, die zum Zeitpunkt der Testung nicht mehr übertragbar waren. Zum Teil war bei diesen Personen bereits bekannt, dass sie vor Studienbeginn eine Infektion durchgemacht hatten, die sich dann in der Studie noch nachweisen ließ. In einem Fall war zuvor aber auch keine SARS-CoV-2-Infektion bekannt.Alle positiv getesteten Personen waren zum Zeitpunkt der Testung asymptomatisch.Nach Abschluss der SAFE-KiDS-II- Studie hat sich die Variante B.1.1.7 (Alpha) in Deutschland und auch Hessen vermehrt verbreitet. Da angenommen wurde, dass diese Variante auch bei Kindern schneller dominant wird, haben das Hessische Ministerium für Soziales und Integration und das Institut für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt kurzfristig eine dritte Studie gestartet. In der Zeit vom 17. Mai bis 11. Juni 2021 nahmen insgesamt 756 Kinder sowie 226 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 46 Kitas in Hessen teil. Während der vierwöchigen Laufzeit wurden insgesamt 2.964 Abstriche auf SARS-CoV-2 getestet. Keiner der PCR-Tests war positiv. Die Studienteilnahme war wie immer freiwillig.