Jedes Jahr am 9. November erinnern wir an die Verbrechen in der Reichspogromnacht während des Nationalsozialismus. Am 9. November 1938 erfolgten überall im damaligen Deutschen Reich staatlich gelenkte und organisierte Gewaltmaßnahmen gegen Juden. Diese barbarische Nacht vor 85 Jahren bildete den Auftakt für das, was wenig später in der systematischen Ermordung der Juden in Europa mündete. Bereits zuvor war jüdisches Leben durch Boykotte, Schikanen, die Nürnberger Rassegesetze und andere Maßnahmen fast unmöglich gemacht worden. Der aktuell in unserem Land immer offener gezeigte Antisemitismus gibt erneut Anlass zu großer Sorge. Nicht hinnehmbare gesellschaftliche Entwicklungen, wie etwa die Tatsache, dass der Antisemitismus auch in der Mitte unserer Gesellschaft angekommen ist, müssen wir klar und deutlich benennen und auf unsere Worte auch Taten folgen lassen. Das heißt konkret: Die Sicherheit der bei uns lebenden Jüdinnen und Juden und damit der Schutz jüdischen Lebens in Deutschland muss ohne Wenn und Aber mit allen Mitteln des Rechtsstaates durchgesetzt werden. Es ist die Pflicht von Staat und Gesellschaft alles zu tun, damit sich antisemitisches Gedankengut und antisemitische Strukturen in Deutschland nicht weiter entfalten und dass Jüdinnen und Juden sicher und ohne Angst unter uns leben können. Wenn wir aus der Geschichte gelernt haben, dann heißt „NIE WIEDER“: „NIE WIEDER IST JETZT!“
Ich bin dankbar über den intensiven Austausch und das Gespräch mit Mitgliedern des Vorstandes der Jüdischen Gemeinde Wiesbaden. Der menschenverachtende und barbarische Terror der Hamas, der die Auslöschung Israels und des Judentums zum Ziel hat, ist auf das Schärfste zu verurteilen. Und ich habe die uneingeschränkte Solidarität und Anteilnahme anlässlich meines Besuches zum Ausdruck gebracht.